Universität Potsdam Institut für Physik Karl-Liebknecht-Str. 24/25 14476 Potsdam-Golm |
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SeminarTheoretische PhysikTheoretical PhysicsSS 2003 --- AbstractsBianca Dittrich Was sind Dirac Observable? oder: Feldtheorien mit Zwangsbedingungen Fast alle Feldgleichungen in der modernen Physik sind Gleichungen mit Zwangsbedingungen, auch singuläre Lagrange'sche Systeme genannt. Als Beispiele seien Elektromagnetismus, Yang-Mills-Theorie und die Allgemeine Relativitätstheorie genannt. In dem Vortrag werden Lagrangesche Systeme mit Zwangsbedingungen (erster Art) definiert, sowie der Übergang zur Hamiltonschen Theorie erläutert. Wie wir sehen werden, sind mit diesen Systemen Eichtransformationen verbunden. Das eröffnet die Frage nach den eichunabhängigen (physikalischen) Observablen. Dies sind gerade die Dirac-Observablen, auf die im Vortrag näher eingegangen wird. Zum Schluss wird ein Ausblick auf die Quantisierung singulärer Lagrange'scher Systeme gegeben (siehe Vortrag von J. Brunnemann). Johannes Brunnemann Kanonische Quantisierung der Allgemeinen Relativitätstheorie
Zur Einführung wird die Lagrange-Formulierung der Allgemeinen
Relativitätstheorie (ART) wiederholt, d.h. die Wirkung vorgestellt, aus
deren Variation sich die Einsteinschen Feldgleichungen ergeben. Die ART ist
eine Feldtheorie mit Zwangsbedingungen (das sind Nebenbedingungen, die von
physikalischen Zuständen eines Systemes stets erfüllt sein
müssen) und kann mit Hilfe des Diracschen Algorithmus im
Hamilton-Formalismus formuliert werden, was den Ausgangspunkt für das
Verfahren der Kanonischen Quantisierung bildet.
Kristin Richter Das Fluktuations-Dissipations-Theorem In diesem Vortrag wird das FDT für stochastische Systeme vorgestellt, die durch die Fokker-Planck-Gleichung beschrieben werden. Ausgehend von deterministischen und stochastischen Langevin-Differentialgleichungen wird zunächst heuristisch eine Differentialgleichung für eine Wahrscheinlichkeitsverteilung hergeleitet, die Fokker-Planck-Gleichung. Anschließend wird der Formalismus der linear response function entwickelt, dem die Annahme einer linearen Antwort eines Systems im thermodynamischen Gleichgewicht auf eine kleine, äußere Störung zugrunde liegt. Weiterhin werden Korrelationen von Systemgrößen betrachtet und deren Zusammenhang mit der linear response function hergeleitet. Genau dies ist das Fluktuations-Dissipations-Theorem: Es verknüpft die Fluktuationen von Systemgrößen im Gleichgewicht (Korrelationsfunktion) mit der Dissipation kleiner, durch äußere Störungen hervorgerufener Abweichungen vom Gleichgewicht (linear response function). Das FDT als ein wichtiges Prinzip der Gleichgewichtsthermodynamik ist besonders hilfreich, wenn der physikalische Hintergrund des zu untersuchenden Prozesses (z.B. Gleichgewicht oder aktives System) noch unverstanden ist ist. Dies wird an Hand eines Beispiels aus der Biophysik illustriert. Stefan Moritz Helizität Die Helizität ist eine Größe, die in fast allen Teilgebieten der Physik ihre Anwendung gefunden hat. Qualitativ ausgedrückt, beschreibt sie das Ungleichgewicht von Links- und Rechtsdrehung in einer Strömung oder allgemein in einem Vektorfeld. Allerdings ist sie bei weitem nicht so verbreitet, wie Energie oder Fluß, welche ebenfalls zu Quantifizierung komplizierter Strukturen und Systeme dienen. Sie ist eine topologische Größe, die gerade aufgrund dieser Eigenschaft vor allem in der Magneto-Hydrodynamik (MHD) zur Beschreibung dient. Darüber hinaus ist die Helizität in der idealen MHD eine Erhaltungsgröße, was weitreichende Konsequenzen bei der Beschreibung der Geschwindigkeits- und Magnetfelder z.B. in gut leitenden Plasmen hat. Im Vortrag werden beispielhaft Phänomene wie die Sonnencorona oder der Geodynamo mit Hilfe des Helizitätsbegriffs erläutert. Dirk Thomschke Supersymmetrie Ich werde die Theorie der Supersymmetrie (SUSY) vorstellen. Am Beispiel des einfachsten supersymmetrischen Modells, das sich aus einem harmonischen und einem Fermi-Oszillator zusammensetzt, werden die Grundaussagen aufgezeigt, die auch für alle anderen SUSY Modelle gelten. Ferner wird der SUSY-Partner des quantenmechanischen Hamiltonoperators hergeleitet und analysiert. Melanie Mucke WKB-Näherung ohne Divergenzen für lineare und nichtlineare Schrödingergleichung (tba) Maik Riedl Komplexe Systeme Es soll ein Wachstums-Deaktivierungsmodell zur Simulierung von stark vernetzten (highly clustered), skalenfreien (scale-free) Netzwerken vorgestellt werden. Dabei wird einführend auf die drei großen Gruppen von komplexen Netzwerken, random graph, small-world-networks und scale-free-networks, eingegangen. |
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