09.05.
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Kristina Giesel
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Loop quantum gravity
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Wir werden eine kurze Einfuehrung in die Loop-Quantengravitation geben.
Hierbei werden wir weniger die technischen Details der Theorie erlaeutern,
sondern viel mehr die Motivation eine Quantengraviationstheorie zu
entwickeln und auf die dabei auftretenden Schwierigkeiten eingehen.
Der Vortag wird in zwei Hauptteile gegliedert sein: im ersten Teil wird
neben den Motivationsfragen erklaert, wie man die Allgemeine
Relativitaetstheorie als Hamiltonische Theorie formulieren kann, um dann das
Standardverfahren der kanonischen Quantisierung anzuwenden. Im zweiten Teil
soll dann naeher auf die konkrete Umsetzung der Quantisierung eingegangen
werden, insbesondere werden die Unterschiede zu den gewoehnlichen Quantenfeldtheorien
hervorgehoben.
Abschliessend sollen einzelne Projekte aktueller Forschung in dem Gebiet der
Loop-Quantengravitation vorgestellt werden.
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16.05.
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Torsten Albrecht
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Dynamo-Effekt und Helizität
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Ein Dynamo setzt mechanische in elektromagnetische Energie um. Bei Planeten
wie der Erde wird heute allgemein angenommen, dass deren Magnetfeld durch
komplexe schwerkraftgetriebene Konvektionsströmungen im rotierenden
schmelzflüssigen, elektrisch leitenden äußeren Planetenkern verursacht wird.
Aufsteigende und absinkende Flüssigkeitselemente expandieren bzw. schrumpfen
und werden durch die Corioliskraft in eine Drehbewegung versetzt, wodurch
kinetische Helizität erzeugt wird. Unter dem Einfluss dieser helikalen
Bewegungen können in einem gut leitenden Fluid magnetische Feldlinien
gestreckt und zu Schleifen verdrillt werden und so elektrische
Stromdichtefelder entstehen, die proportional zum ursprünglichen Magnetfeld
sind (Alpha-Effekt). Diese drallbehafteten Scherströmungen können schwache
Saat-Magnetfelder signifikant verstärken und dauerhaft gegen Ohmsche
Dissipation
aufrecht erhalten.
Auf Laborexperimente zur Überprüfung des kinematischen Dynamomodells
wird kurz eingegangen.
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23.05.
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Robert Flassig
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Eine informative Exorzierung des Maxwell'schen Dämons
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Der von Clausius und Kelvin (1850/51) abgeleitete zweite Hauptsatz der
Thermodynamik gibt die Richtung vor, in welche Energie im
Universum umgewandelt und übertragen werden kann - im wesentlichen von
nutzbarer zu nutzloser Energie. Clausius folgerte daraus den möglichen
Hitzetod des Universums.
Bekümmert von diesem Ergebnis beschreibt J. C. Maxwell in seinem Buch
"Theory of Heat" (1871) ein Gedankenexperiment, welches im Widerspruch
zum zweiten Hauptsatz zu stehen scheint. Wir werden versuchen
diesen scheinbaren Widerspruch informationstheoretisch zu beleuchten.
Dabei wird eine kurze Einführung in die Informationstheorie und das
Prinzip von Landau (Vernichten von Information erzeugt Wärme ...)
gegeben,
um anschließend die Thermodynamik von dem sog. Maxwell Dämon befreien
zu können, zumindest von der Variante, die Leo Szilard betrachtet hat.
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13.06.
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Jonathan F. Donges und Herman Witzel
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Zeitlose Physik
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Vielfältige Messapparate (Uhren) werden verwendet, um eine Größe
namens Zeit quantitativ zu erfassen.
Trotz dieser scheinbaren physikalischen Realität,
gibt es noch kein konsistentes Konstrukt einer Observablen Zeit.
Die damit
verbundenen Probleme - sowohl in der klassischen, als auch in der
Quantentheorie - werden wir aufzeigen und mögliche Ansätze zur Auflösung
am Beispiel der Ankunftszeit diskutieren.
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20.06.
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Eike Jamrath
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Kinetische Beschreibung für verdünnte granulare Gase
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Granulare Gase sind Konglomerate aus festen, makroskopischen Partikeln von mindestens 1µm
Größe, Beispiele aus der Natur wären Staubwolken oder die Saturnringe.
Die Stöße in einem
granularen Gas können durch Koagulation, Restitution und Fragmentation beschrieben werden.
Für die Behandlung von Koagulation und Restitution existieren bereits voneinander
unabhängige Methoden. Ein allgemeiner Ansatz zur Beschreibung der Geschwindigkeits-, Orts-
und Massenverteilung verdünnter granularer Gase wird vorgestellt, der alle drei Fälle
abdecken soll. Aus diesem Ansatz wird durch vereinfachende Annahmen für den Fall der
Koagulation die sonst nur phänomenologische Smoluchowski-Koagulationsgleichung gewonnen."
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27.06.
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Philipp Dietrich:
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Entropie und quantenmechanische Messung
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Wenn man die Entropie eines Systems berechnen will, so kann
man aus verschiedenen Entropiedefinition wählen, dabei stellt sich
jedoch die Frage: Berechne ich immer dasselbe?
Im Vortrag werde ich dieser Frage anhand von Shannons
Informationsentropie und von-Neumanns "physikalischer" Entropie nachgehen.
Vergleicht man beide Entropien miteinander, so stellt man fest, dass
von Neumann in seiner Definition das gesamte physikalische System
betrachtet, während Shannon sich nur für die Information interessiert,
welche durch Messung aus dem System extrahiert werden kann.
Klassisch macht dies keinen Unterschied, geht man jedoch in die
Quantenphysik, so lässt sich meist nicht mehr sämtliche Information
eines Systems bestimmen. Der Unterschied der Entropien
hängt dabei mit der Störung des Systems durch die Messung zusammen.
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