Universität Potsdam Institut für Physik Karl-Liebknecht-Str. 24/25 14476 Potsdam-Golm |
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SeminarTheoretische PhysikTheoretical PhysicsWS 2004 --- Abstracts
Emilio Hernandez-Garcia
Motivated by a very basic mechanism that leads to clustering of
reproducing individuals (Young et al., Nature 412, 328 (2001)), we
introduce a simple model of population dynamics which considers birth
and death rates for individual bugs that depend on the number of other
bugs in their neighbourhoods. The model leads to inhomogeneous
quasistationary distributions with many different clusters of bugs
coming from different lineages and arranged periodically. This
phenomenon is investigated by deriving the equation for the macroscopic
density of particles, and performing a linear stability analysis on it,
which shows that there is a finite-wavelength instability leading to
pattern formation. A weakly nonlinear analysis of the emerging pattern
is also performed, and the influence of fluctuations discussed. When the
population is inmersed in an aquatic medium, fluid stirring has
important impact on the patterns and in the population dynamics.
Sebastian Döring
Der Vortrag versucht einen kleinen Einblick in das Thema der Quantenkohärenzeffekte in Atomen und Molekülen zu geben, und wie mit Hilfe von kohärentem Laserlicht die Gruppengeschwindigkeit von Licht reduziert und sogar bis zum Nullpunkt gebracht werden kann. Dabei werden die Grundlagen der Dunkelzustände und elektromagnetisch induzierten Transparenz als Quanteninterferenzeffekte ebenso angeschnitten wie die Übertragung von Quantenzuständen und der Anwendung von langsamen Licht zur Photonenspeicherung in Quantencomputern.
Sebastian Klein
Der Quanten Zenon Effekt verdankt seinen Namen dem griechischen Philosophen Zenon von Elea. Dieser versuchte in mehreren Gedankenexperimenten nachzuweisen, dass Bewegung unmöglich ist. Auch wenn man heute weiß, dass diese Schlussfolgerung auf einem unzureichenden Grenzwertverständnis basiert, findet sich ein ähnliches 'Einfrieren jeder Bewegung' in der Quantenmechanik wieder. Man betrachte z.B. ein Zwei-Niveau System, das im Zustand 2 präpariert sei. Wird der Zustand N mal in der Zeit T gemessen, so stellt man fest, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich das System nach der Zeit T wieder im Zustand 2 befindet, gegen 1 geht, wenn N gegen unendlich strebt. Entscheidende Anwendung erfährt hierbei das von Neumansche Projektionspostulat. In diesem Vortrag werden auf den Quanten-Zenon Effekt, mögliche experimentelle Überprüfungen sowie das Projektionspostulat näher eingegangen.
Matthias Kollosche
Die theoretische Beschreibung der Eigenschaften von Materialien mit negativen Brechzahlen gelang 1964 dem sowjetischen Physiker Victor Veselago. Eine negative Brechzahl n < 0 würde in der klassischen Betrachtung bedeuten, dass auch die Lichtgeschwindigkeit c negativ wäre, was den gängigen Theorien widersprechen würde. Der Vortrag wird zeigen, dass dieses Phänomen nichts mehr mit den klassischen Theorien verbindet. Materialien mit negativer Brechzahl könnten eine Linse mit flachen Oberflächen realisieren, deren Abbildung ein weitaus besseres Auflösungsvermögen hätte und somit die Idee von John Pendry (Negative Refraction Makes a Perfect Lens, Phys. Rev. Lett. 85 (2000) 3966) umsetzen würde. Der direkte Vergleich der positiven und negativen Brechzahl und die praktischen Umsetzung von Veselago's Idee am Beispiel photonischer Kristalle, Verbundwerkstoffe usw., wird deshalb als besonderer Schwerpunkt herausgearbeitet.
Christoph Schütz
Mein Vortrag beginnt
mit einer Grundlagen-Wiederholung der benötigten
Themen der Thermodynamik, wie Entropie und der 2. Hauptsatz der Thermodynamik.
Im darauf folgenden und ersten Hauptteil stelle ich das Gedankenexperiment
'Maxwells Dämon'
vor. Dieses Gedankenexperiment funktioniert nach dem Prinzip, dass schnelle
und langsame Teilchen,
welche in jedem Gas mit einer Temperatur über T > 0K vorkommen, in
zwei Kästen getrennt werden
könnten. Somit wäre (nach Maxwell) der 2. Hauptsatz verletzt.
Anhand des Aufbaus dieser
Anordnung und anhand der Anzahl der Teilchen werde ich in meinem
Vortrag zeigen, dass dies nicht
der Fall sein kann.
Antonio Recuenco-Munoz
Das Paradoxon von J. M. R Parrondo (U Complutense Madrid)
wird klassisch und quantenmechanisch anhand zweier Spiele
vorgestellt. Es besteht darin, dass wenn die Spiele einzeln Verlust bringen,
eine beliebige Kombination von ihnen zu Gewinn führt. Dabei sind die
beiden ausgewählten Spiele Parrondos kapitalabhängiges Spiel
und Parrondos geschichteabhängiges Spiel.
Für eine komplette Behandlung des Paradoxons ist die
Berücksichtigung der
Brownschen Ratschen unentbehrlich; daher wird dieser Begriff als
Ausgangspunkt des Vortrags gewählt.
R.D. Astumian (U Maine) hat ein weiteres Spiel angeführt und
argumentiert, das Paradoxon sei trivial. Dies wird widerlegt:
das Astumian-Spiel ist aufgrund seiner
Symmetrie untauglich. Astumians Vorstellungsfehler wird bestätigt,
indem die
Erfüllung des Paradoxons nach Einführung von Asymmetrien
bewiesen wird.
Jan Micha Steinhäuser
Wo liegen die Unterschiede zwischen einem klassischen und dem quantenmechanischen "random walk"? Um das zu verdeutlichen gibt es eine kleine Einführung in stochastische Zufallsprozesse (Markov-Ketten). Diese Prozesse lassen sich nicht nur klassisch, sondern auch quantenmechanisch realisieren. Und das ist keine Besonderheit, sondern man wird sehen, dass sich jeder klassische Zufallsprozess auch in der Quantenmechanik modellieren lässt. Allerdings bietet die Quantenmechanik noch mehr Potenzial. Da Superpositionen von Zuständen ebenfalls erlaubt sind, bieten sich Möglichkeiten, die klassisch nicht gegeben sind. Wie man diese ausnutzt, um Algorithmen effektiver zu machen und deswegen Quantencomputer schneller sein können als klassische, wird am Ende dieses Vortrages ausgeführt.
Thomas Orgis
Ausgangspunkt ist die Betrachtung eines einfachen quantenphysikalischen Modells für Materie im thermischen Gleichgewicht mit Strahlung, welches Einstein 1916 einführte. Ein erster Schritt ist eine alternative Herleitung der Planckschen Strahlungsformel aus diesem Modell, gefolgt von der Erweiterung des Modells auf (zeitabhängige) stochastische Variablen. Hier stoßen wir auf Grundlagen der statistischen Mechanik - insbesondere auf Boltzmanns a-priori-Wahrscheinlichkeiten. Bei n-dimensionalen dynamischen Systemen dx/dt=F(x) hat man sehr selten die Möglichkeit, alle n Zustandsvariablen gleichzeitig zu messen. Beim realen Experiment misst man oft nur eine Einzige. So stellt sich die Frage, ob man die eindimensionale gemessene Zeitreihe in einem höherdimensionalen Raum einbetten kann, so dass man den Phasenraum rekonstruieren kann. Das Takenstheorem gibt die Antwort: die Einbettung in delay-Koordinaten liefert eine topologisch äquivalente Zuordnung eines Attraktors, so dass man (obwohl es in der Praxis kompliziert ist) eine gewisse Vorhersage über das Verhaltens des Systems machen kann. |
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