01.11.
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Andreas Garz
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Artificial materials with a negative index of refraction
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Metamaterialien mit simultanen negativen Werten von \epsilon und \mu und deren
mögliche Anwendungen, wurden bereits 1967 durch Victor Veselago beschrieben.
Natürliche Materialien mit den genannten Eigenschaften konnten bisher nicht
gefunden werden, obwohl keine Naturgesetze dagegen zu sprechen scheinen.
Ende der 90`er Jahre wurden Konzepte entwickelt, strukturierte Materialien mit
negativem Brechungsindex zu realisieren.
Es werden einige dieser Strukturierungen und deren Eigenschaften in bestimmten
elektromagnetischen Spektralbereichen, insbesondere dem Mikrowellenbereich,
vorgestellt.
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08.11.
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Alexander Lack
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Maxwell-Theorie mit einem negativen Brechungsindex
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Dieser Vortrag knüpft thematisch an den Vortrag des Vorredners an,
nun ist das Augenmerk nicht auf die Materialien, sondern auf die Theorie
negativer optischer Brechungsindizes gerichtet.
Wann kann ein Brechungsindex negativ sein?
Ausgehend von den makroskopischen Maxwellgleichungen, soll diese Fragestellung
beleuchtet werden.
Außrdem werden die Konsequenzen eines negativen Brechungsindex anhand einfacher
optischer Systeme erläutert.
Ziel ist es, die Veränderungen z.B. bei den Brechungswinkeln, den Reflexions- und
Transmissionskoeffizienten etc., nicht nur analytisch sondern auch anschaulich
zu verdeutlichen.
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15.11.
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Benjamin Freyer
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EPR Paradoxon und Bell'sche Ungleichungen
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Die Arbeit von Einstein, Podolsky und Rosen (EPR), welche 1935
veröffentlicht wurde, soll im ersten Teil erläutert werden.
EPR bedienten sich eines korellierten Teilchenpaares, um den
paradoxen (unvollständigen) Charakter der Quantenmechanik
zu verdeutlichen.
Der Versuch, die Quantenmechanik mit Hilfe verborgener Parameter
zu vervollständigen, wird im darauffolgenden Teil vorgestellt
und deren Unvereinbarkeit mit quantenmechanischen Messungen
bewiesen. Die Bell'schen Ungleichungen spielen hierbei die
zentrale Rolle. Bell fand mit Hilfe seiner Ungleichungen,
dass eine Theorie mit verborgenen Parametern andere Messergebnisse
vorhersagt als die Quantenmechnik. Für zwei Photonen, die bezüglich
ihres Spins verschränkt sind, erhält man die erwähnten Messergebnisse
mit Hilfe von polarisations-empfindlichen Detektoren.
Eine solche Messung wurde bereits durchgeführt und bestätigt die
Vorhersagen der Quantenmechanik.
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22.11.
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Marc Herzog
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Feld innerhalb einer zufälligen Verteilung von parallelen Dipolen
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Im Vortrag wird die Wahrscheinlichkeitsverteilung für das Feld innerhalb einer
zufälligen Anordnung von elektrischen oder magnetischen Dipolen hergeleitet.
Obwohl der mittlere Beitrag jeder Kugelschale um den Beobachtungspunkt gleich Null ist,
erhält man im Falle einer kugelsymmetrischen Verteilung von parallelen Dipolen eine
symmetrische Wahrscheinlichkeitsverteilung, die um eine nichtverschwindene
Feldamplitude zentriert ist.
Das Vernachlässigen der Beiträge von einem kleinen spärischen Volumen
zentriert um den Beobachtungspunkt führt zu einer Feldverteilung mit
verschwindendem Mittelwert,
welche aber im Grenzfall von unendlich kleinem vernachlässigtem Volumen zu einer
verschobenen Feldverteilung konvergiert.
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29.11.
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Andreas Schulze
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Neutrino oscillations: A relativistic example of a two-level system (QMII)
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Es soll im Vortrag ein Modell zur Beschreibung von Neutrinooszillationen
vorgestellt werden. Dieses Modell berücksichtigt, dass Neutrinos
relativistische Teilchen mit Spin 1/2 sind. Es besteht aus zwei gekoppelten
Diracgleichungen, die diagonalisiert werden, um danach die Eigenwerte und
Eigenfunktionen zu ermitteln. Die Lösung wird quantisiert, um daraufhin die
Wahrscheinlichkeitsamplitude für einen Wechsel des Flavors zu erhalten. Die
Wahrscheinlichkeit, ein Neutrino in einem bestimmten Flavor zu finden, wird
schließlich mit der Wahrscheinlichkeit verglichen, die sich aus der
Standardbehandlung ergibt.
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06.12.
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Felix Haas
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Symmetrien und Kräfte
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Die dem Standardmodell der Elementarteilchen zugrunde liegende U(1) x SU(2) x SU(3) Symmetrie wird
vorgestellt und das aus ihr resultierende Eichprinzip besprochen. Dazu werden Teilchen zu
spinorwertigen Multipletts zusammengefasst, auf denen die oben stehenden Gruppen operieren. Die
Forderung nach Invarianz der Theorie unter der jeweiligen Gruppe zwingt dazu, Vektorfelder mit einer
bestimmten Eichfreiheit einzuführen. Die Zahl der Eichfelder entspricht dabei gerade der Anzahl der
Generatoren der jeweiligen Gruppe. Dieser Zusammenhang wird am einfachsten Beispiel des
Elektromagnetismus (U(1)) genauer besprochen.
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13.12.
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Friederike Otto
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Einsteins Diskussion des Photonengases
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Im Vortrag wird der Artikel Albert Einsteins von 1905 vorgestellt, in dem
er sich auf die Analysen Plancks zur Schwarzkörperstrahlung bezieht.
Aus Entropiebetrachtungen
gelangt Einstein in Anlehnung an
W. Wien zu dem Schluss, Licht verhalte sich im Falle der Schwarzkörperstrahlung,
als bestünde es aus einzelnen Energiepaketen. Diese Annahme zugrundelegend kann
er dann lichtelektrische Effekte, insbesondere den Photoeffekt, erklären. In
einem zweiten Artikel - von 1917 - gelingt es Einstein mit Hilfe der Quantentheorie
des Lichts, Emission und Absorption unter Einführung der heutzutage als
Einsteinkoeffizienten bezeichneten Koeffizienten zu erklären.
Insbesondere wird gezeigt,
dass der bei der Strahlung auf ein Molekül übertragene Impuls im Einklang mit
der thermodynamischen Bewegung der Moleküle steht.
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13.12.
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Ralf Liebermann
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Herleitung der Strahlungsformel des schwarzen Köpers
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Der Vortrag behandelt die Entstehung der Planck'schen Strahlungsformel und
die Einführung der Quantentheorie als Versuch, eine allgemeingütige
Theorie für elektromagnetische Strahlung zu finden.
Dabei wird erläutert, wie Planck eine Variation des Wien'schen
Verschiebungsgesetzes erstellt, um eine bessere Angleichung an die Messdaten
zu erhalten. So konstruiert er zunächst aus elementaren thermodynamischen
Überlegungen
eine Formel für die Energie, aus der durch kombinatorische Überlegungen
und Einsetzen von elektromagnetischen Größen die Strahlungsformel
resultiert.
Im Vortrag wird neben den einfachen Modellannahmen bezüglich der
thermodynamischen Eigenschaften des Systems auch der Einfluss der
Boltzmann-Verteilung behandelt. Die Krönung bildet jedoch die Idee
der Quantisierung des Systems quasi als Nebenprodukt des Wunsches, die Zahl
der möglichen Energieverteilungen einzugrenzen.
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20.12.
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Marcel Kappel
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Extensions of the Bohr-Sommerfeld formula to double-well potentials
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Die Bohr-Sommerfeld Formel ist eine Näherung zur Berechnung von Energieniveaus
quantenmechanischer Teilchen in einfachen (einzelnen) Potentialtöpfen.
Der Erfolg der Formel läßt sich zurückführen auf
ihre Einfachheit, Allgemeinheit und die relativ hohe Genauigkeit. Nun aber
werden Doppelmuldenpotentiale in der Physik und in der Chemie häufiger
gebraucht als einzelne Potentialtöpfe. Da wäre es nützlich eine
geschlossene Gleichung zu haben, welche ähnliche Eigenschaften hat wie die
Bohr-Sommerfeld Formel. Dieser Vortrag beschäftigt sich mit
dieser Gleichung und ihren natürlichen Erweiterungen, die auftreten, wenn ein
Doppelmuldenpotential betrachtet wird. Diskutiert wird auch eine
Fallunterscheidung für Teilchenenergien oberhalb und unterhalb der
mittleren Barriere des Potentials.
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10.01.
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Bastian Arnold
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Symplectic Integrators
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Nach einer rudimentären Einführung in die symplektische Geometrie
(Geometrie des Phasenraumes) werden verschiedene Algorithmen vorgestellt, die numerische
Lösungen der Hamiltonschen Bewegungsgleichungen dynamischer Systeme
ermöglichen. In diesem Zusammenhang spielt die Klasse der symplektischen
Integratoren eine große Rolle, da diese dieselben symplektischen Strukturen
erhalten wie die von ihnen approximierten Flüsse (exakte Lösungen der
Bewegungsgleichungen) im
Phasenraum. Exemplarisch wird dies am harmonischen Oszillator verdeutlicht
und
die Erhaltung der Systemenergie gezeigt. Es werden symplektische Verfahren
erster Ordnung in der Zeit (Euler-Algorithmus) sowie zweiter Ordnung in der
Zeit (Verlet-Algorithmus) vorgestellt und hinsichtlich ihrer Genauigkeit in
der Approximation verglichen.
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17.01.
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Petra Sinn
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Statistics of complex networks
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Zur Einfühung werden reale Netzwerke an Hand von Beispielen vorgestellt:
technische - Telefonnetz, Energienetz; soziale - Freundschaften, Kooperationen
von Wissenschaftlern; biologische - Nervensystem.
Es werden Größen (Clustercoeffizient, kürzeste Weglänge zwischen zwei
Knoten, Verteilung des Clustercoeffizienten) zur Quantifizierung der Netzwerke
eingeführt. Um complexe Netzwerke (z.B. neuronale Netze) zu simulieren,
wurden verschiedene Modelle vorgeschlagen. Folgende werden vorgestellt:
-
random graph theorie
-
small-world network
-
scale-free model
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24.01.
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Christian Starzynski
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Dynamik auf Netzwerken
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In der Epidemiologie gibt es zwei grundlegende Modelle
zur Beschreibung der Dynamik von Krankheiten in Gesellschaften.
Das eine wird SIS-Modell genannt, in dem jedes Individuum
zwei mögliche Zustände durchlaufen kann:
"s"usceptible(=gesund/empfänglich)->"i"nfected->"s"usceptible.
Das andere Modell wird SIR-Modell genannt. Mit den zugehörigen
Zuständen:
"s"usceptible->"i"nfected->"r"ecovered(=immun).
Am Beispiel des SIS-Modells wird die Bedeutung der zu Grunde
liegenden Netzwerke untersucht. Dabei wird das SIS-Modell auf eine
Gesellschaft,
-
zwischen deren Individuen keine feste Beziehung herrscht,
-
zwischen deren Individuen ein Netzwerk aufgebaut wird gemäß
dem Barabasi-Albert-Modell ("scale-free"),
-
zwischen deren Individuen ein Netzwerk aufgebaut wird,
welches einerseits skalenfrei, aber zudem hoch "geclustered" ist,
angewendet.
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31.01.
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Steffen Tietsche
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Anderson-Lokalisierung in ungeordneten Systemen
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Lokalisierung in ungeordneten Systemen wurde erstmals ausführlich untersucht
im Zusammenhang mit Transporteigenschaften ungeordneter Festkörper (Anderson,
1958). Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen wird in diesem Vortrag
darauf eingegangen, warum Anderson-Lokalisierung um so eher auftritt, je
niedriger die Dimensionalität des Systems ist. Für eindimensionale Systeme
sollen die Lokalisationseigenschaften explizit berechnet werden. Die
Diskussion des Energiespektrums für den dreidimensionalen Fall schließt sich
an. Abschließend wird darauf hingewiesen, wie eine Erweiterung des
Anderson-Modells durch nichtlineare Beitr?ge zur Aufhebung von Lokalisierung
führen kann.
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07.02.
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Rene Kalbitz
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Modellierung von Devisenmärkten als Gittereichtheorie
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Ein Modell, das zur Beschreibung von Finanzmärkten vorgeschlagen wurde,
zieht Eichfeldtheorien auf einem diskreten Gitter heran.
Ausgehend von der Eichtheorie wie sie in der Elektrodynamik Anwendung
findet, wird ein
Modell entworfen mit denen der Umtausch von Währungen
auf den Finanzmärkten beschrieben werden kann. In dieser Theorie werden
Gewinne
aus Umtauschkursen, die zu einem Zeitpunkt stattfinden, durch "`magnetische
Felder"' und
Gewinne aus Optionsscheinen (future contracts) durch"`elektrische Felder"'
beschrieben.
Begriffe wie Umtauschkurse, Währungswechsel und Währungsverfall
werden mit Konzepten wie Vektorpotential und Wellenfunktion in
Verbindung gebracht.
K. Young, Foreign exchange markets as a lattice gauge theory,
Am. J. Phys. 67 10 (1999)
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