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Seminar
Theoretische Physik
Wintersemester 2011/12 --- Abstracts
Mi 11. Jan
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Richard Schwarzl
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Dynamische Interpretation der Maxwell-Gleichungen
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In diesem Vortrag soll eine alternative Interpretationsweise der vier
Maxwellgleichungen vorgestellt werden. Durch das Umstellen von zwei der
vier Gleichungen nach den darin auftauchenden zeitlichen Ableitungen
können für die beiden Größen E und B lokale dynamische Gleichungen
aufgestellt werden. Daraus ergibt sich eine zu der klassischen
Betrachtungsweise verschiedene Interpretation der Quellen des
elektrischen Feldes bzw. des magnetischen Flusses. Nach der kurzen
theoretischen Einführung soll wenigstens ein konkretes Beispiel
eingeführt und skizzenhaft durchgerechnet werden.
Literatur:
H. Soodak & M. S. Tiersten,
"Dynamic interpretation of Maxwell's equations",
Am. J. Phys. 62 (1994) 907.
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11. Jan
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Joachim Jelken
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Analogien zwischen der Bandstruktur des Graphén und
eindimensionalen Gitter-Modellen
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Als Graphen bezeichnet man eine Atomlage des Graphits. Durch seine
besonderen Eigenschaften (hohe elektrische Leitfähigkeit, hohe
Zugfestigkeit, ...) erfreut es sich wachsenden Interesses.
Um das Verhalten der Elektronen im Graphen zu verstehen, ist es wichtig
die Bandstruktur zu kennen. In meinem Vortrag werde ich auf
Besonderheiten dieser Bandstruktur eingehen und diese Eigenschaften
durch verschiedene Modelle eines eindimensionalen (1D) Gitters wiedergeben.
Dabei werde ich unter anderem auf Symmetrieeigenschaften
eingehen, sowie auf Unterschiede in der Dispersionsrelation von ein- und
zweilagigem Graphen.
Literatur:
A. Matulis & F. M. Peeters,
"Analogy between one-dimensional chain models and graphene",
Am. J. Phys. 77 (2009) 595.
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25. Jan
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Martin Wüsthoff
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Magnetische Helizität
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Nach der Gravitation sind Magnetfelder die größten Kraftquellen im
Universum. Um diese divergenzfreien Felder zu beschreiben, reichen
Größen wie Energie und Fluss jedoch nicht aus, da sie keinerlei
Aussagen über die räumliche Struktur des Feldes machen. Genau dies
macht die magnetische Helizität. Die Divergenzfreiheit wird
ausgenutzt, um die Feldstruktur bezüglich ihrer Topologie
geschlossener Kurven zu untersuchen. Die magnetische Helizität ist
ein Maß für die Verknotung und Verdrillung von magnetischen
Feldlinien.
Nach Einführung der Größe wird die Eichinvarianz bewiesen.
Daraufhin wird die Änderung der magnetischen Helizitätsdichte
diskutiert und die Erhaltung der magnetischen Helizität für die
ideale Magnetohydrodynamik hergeleitet. Abschließend wird gezeigt,
dass bei konstanter Helizität ein lineares kraftfreies Feld den
Zustand minimaler Energie darstellt.
Literatur:
Mitchell A. Berger and George B. Field, "The topological
properties of magnetic helicity", J. Fluid Mech. 147
(1984) 133-48;
Paul M. Bellan, "Fundamentals of Plasma Physics" (Cambridge University
Press)
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08. Feb
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Sabine Thater
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Klumpenbildung in granularen Medien
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Kinetische Gastheorie und Transporttheorie von Gasen gehören zur Grundlage der klassischen statistischen Mechanik. Eines der
wichtigsten Konzepte für diese Theorien bilden die Stöße zwischen den
Teilchen.
In meinem Vortrag möchte ich über elastische Kollisionen hinausgehen und einen kurzen Überblick über die Physik von
dissipativen granularen Gasen geben. Granulare Gase zeichnen sich durch Klumpenbildung
(clustering) bei Dichtefluktuationen aus.
Über die Kinetik und die Boltzmanngleichung werden die Bewegungsgleichungen der granularen Teilchen hergeleitet und mit
Hilfe von Stablitätsanalysen die Beständigkeit der gebildeten Klumpen untersucht.
Literatur:
F. Spahn, U. Schwarz, J. Kurths, "Clustering of Granular Assemblies with Temperature
Dependent Restitution under Keplerian
Differential Rotation", Phys. Rev. Lett. 78 (1997) 1596.
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